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 Das Rote Moor

 


Das Rote Moor ist ein Hochmoor in der Hessischen Rhön.

Es liegt im Naturschutzgebiet gleichen Namens innerhalb des Biosphärenreservats Rhön

und ist Bestandteil des europaweiten Schutzgebietssystems Natura 2000.

Das Rote Moor ist nach dem in der Bayerischen Rhön liegenden Schwarzen Moor (66,4 Hektar)

mit 50 Hektar das zweitgrößte Hochmoor in der Hohen Rhön. 175 Jahre lang, von 1809 bis 1984,

wurde Torf abgebaut. Der innere Bereich des Hochmoores ist, bedingt durch die lange Abtorfung, stark geschädigt.

Seine Randgebiete sind noch weitgehend ungestörte Flächen, die besser und typischer entwickelt sind

als im acht Kilometer entfernten Schwarzen Moor. 1979 begannen umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen.

 

 

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Geschichte

 


    


Das Rote Moor ist das einzige und größte Hochmoor in Hessen, gefolgt von dem vier Hektar großen Moor

in der Breungeshainer Heide auf dem Hohen Vogelsberg. In der Rhön ist es nach dem Schwarzen Moor

das zweitgrößte Moor vor dem Großen (acht Hektar) und Kleinen Moor (zwei Hektar) am Stirnberg,

sowie dem Moorlein am Rasenberg. Bedingt durch den Torfabbau bis in die achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts,

ist nur noch eine Fläche von zirka fünf Hektar als Kernzone vorhanden.

Das Rote Moor gliedert sich in zwei Teilgebiete: in das Große Rote Moor

(ehemals 32 Hektar Hochmoorfläche – heute knapp elf Hektar) und in das Kleine Rote Moor

(ehemals sieben Hektar Hochmoorfläche – heute 1,7 Hektar).

Es liegt etwa fünf Kilometer südöstlich der Wasserkuppe an der Bundesstraße 278

zwischen der Gemeinde Ehrenberg (Ortsteil Wüstensachsen) auf hessischer Seite

und der Stadt Bischofsheim an der Rhön auf bayerischer Seite.

Das Moor erstreckt sich etwa einen Kilometer in Nord-Süd-Richtung und 600 Meter in West-Ost-Richtung.

Die tiefste Stelle am südlichen Ende des Moores liegt auf 804 Meter über Normalnull

und steigt im Norden bis auf etwa 830 Meter über Normalnull an.

Begrenzt wird das Moor durch die umgebenden Berge – im Uhrzeigersinn beginnend –

im Norden vom Mathesberg (831,8 Meter), vom Ottilienstein im Nordosten (846,4 Meter),

vom Heidelstein im Osten (925,7 Meter), vom Kesselstein im Süden (799,2 Meter),

vom Mostberg (807,4 Meter) im Westen und vom Feldberg im Nordwesten (815,2 Meter).

 

  
Das Rote Moor liegt im südlichen Teil des 314,7 Hektar großen Naturschutzgebiets Rotes Moor.

Das 1979 ausgewiesene Naturschutzgebiet, dessen Name auf das Hochmoor zurück führt,

liegt größtenteils über 800 Meter über Normalnull, mit Abweichungen von 720 bis 835 Meter über Normalnull.

Es zählt zu den ältesten und größten Naturschutzgebieten in Hessen und erstreckt sich

zwischen der Wasserkuppe und dem Heidelstein auf dem flachwelligen Sattel der Hohen Rhön,

bei einer Nord-Süd-Ausdehnung von 3,5 Kilometer und einer Breite von 0,6 bis 1,2 Kilometer.

Im Naturschutzgebiet gibt es noch weitere kleinere Vermoorungen mit geringer Torfmächtigkeit,

es wird durch drei Quellmulden bestimmt. Der Abfluss am tiefsten Punkt des Moores heißt Moorwasser.

Der Bach fließt Richtung Süden in den Schwarzbach, der bei Bischofsheim in die Brend mündet

und über die Fränkische Saale in das Flusssystem des Rheines gelangt.

Innerhalb des Moores trennt das Moorwasser das südöstlich gelegene Kleine Rote Moor

vom nordwestlich gelegenen Großen Roten Moor.

Vor dem Abfluss am 1973 angelegten künstlichen Damm dehnt sich heute ein kleiner Stausee aus.

Ein weiterer Quellfluss, der Feldbach, fließt nach Westen in die Fulda.

Ein dritter Bach, der Grumbach, fließt nach Norden in die Ulster, einen Nebenfluss der Werra.

Werra und Fulda bilden in ihrem weiteren Verlauf die Weser.

Damit liegt das Naturschutzgebiet auf der Wasserscheide zwischen Rhein und Weser.



 

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Klima


Das Klima im Roten Moor und in den angrenzenden Höhenbereichen ist rau und kalt.

Das Rhönvorland, welches im hessischen Teil etwa 400 Meter tiefer liegt, hatte 1961 bis 1990

Jahresmitteltemperaturen von sieben bis acht Grad Celsius.

Die Hochrhön bildet eine Kälteinsel und weist Jahresmitteltemperaturen von 4,8 Grad Celsius (Wasserkuppe) auf.

Das etwa zehn Kilometer nordöstlich gelegene Frankenheim hatte bei einer etwas geringeren Höhenlage

(754 Meter über Normalnull) als das Rote Moor eine Jahresmitteltemperatur von 5,3 Grad Celsius

bei einem Jahresniederschlag von 938 Millimetern.

Auf der vier Kilometer nordwestlich gelegenen Wasserkuppe beträgt der durchschnittliche

Jahresniederschlag 1084 Millimeter.

Die Hochrhön ist durch eine Schneebedeckung von bis zu 110 Tagen

und eine kurze sommerliche Vegetationsperiode von Mai bis Oktober geprägt.

Die Temperaturverhältnisse schränken das Pflanzenwachstum erheblich ein.

Die Hauptwachstumsperiode dauert nur von Juli bis Mitte September.

Hinzu kommen bis zu 200 Nebeltage und eine hohe Zahl an Tagen mit Raureifbildung.

In der Nacht kann sich auf den Freiflächen dieser Höhenlage zu jeder Jahreszeit Kaltluft bilden und Frost auftreten

 

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Sagen und Legenden


Die Moore galten lange Zeit als Stätten des Unheils. Über das Rote Moor gibt es verschiedene Sagen und Legenden.

Schauermärchen von gottlosen Bösewichten und versunkenen Dörfern machten die Runde.

Es gibt auch abenteuerliche Berichte von lebensgefährlichen Moordurchquerungen.

Früher war es durchaus gefährlich, bei schlechtem Wetter das Rote Moor zu durchqueren,

weshalb sich in sein Inneres nur mutige Leute trauten. Von den vielen Berichten von versunkenen Menschen

oder Dörfern hat sich jedoch nie etwas bestätigt.

In den Quellen gibt es keinen Bericht über einen Moorleichenfund

und auch beim Torfstechen stieß man nie auf einen menschlichen Körper.

Manche Erzählungen haben sich bis in die heutige Zeit erhalten.

Auf dem Bereich der heutigen Wüstung Mohrdorf gab es früher eine stattliche Linde, Moorlinde genannt.

Davon geht die Sage:

    „Unter der Moorlinde ruhte einst eine Schar Nonnen aus, die auf einem Wagen einen Schrein

mit Reliquien und dem Klosterschatze mit sich führten.

Da stürzten plötzlich die Einwohner des benachbarten Dorfes Poppenrode aus einem Versteck hervor,

beraubten die Nonnen und verhöhnten sie und ihren Gottesglauben und ertränkten sie in dem Dorfteiche.

Nun aber brachen die wilden Wasser aus der Tiefe hervor, füllten den Teich,

bedeckten die ganze Flur und rissen den Ort mit all seinen Bewohnern hinab in den Abgrunde.

Seit dieser Zeit lebt der Ort Poppenrode nur noch im Gedächtnis der Nachwelt und in der Sage.“

Eine andere Erzählung behandelt die Entstehung der beiden großen Rhönmoore:

    „Über die Entstehung der Rhönmoore erzählt man sich, der Teufel habe vom Meer her Wasseradern

durch die unterirdischen Felsenklüfte bis in die Rhönberge geleitet,

wodurch die Hochflächen der Rhön in Moore verwandelt worden seien.

Ursprünglich beabsichtigte der Teufel, mit dem hergeleiteten und zusammengestauten Wasser die Täler zu überfluten.

Doch die Bewohner beteten in ihrer Not zu Gott um Abwendung der drohenden Gefahr;

und als der Teufel einsehen mußte, daß all seine Mühe umsonst war,

da ließ er zornig sein begonnenes Unheilswerk liegen, und so blieben die Moore zurück.

Seine Sippschaft, die er inzwischen aber auf der Hohen Rhön angesiedelt hatte, versank im Roten Moor.“

    – Paul Schlitzer: Lebendiges Erbe – Sagen aus Rhön und Vogelsberg.

Von dem versunkenen Dorf Poppenrode handelt eine weitere Sage:

Das Dorf Poppenrode ist wegen des lasterhaften Lebens seiner Bewohner versunken.

Zwei oder drei tugendsame Jungfrauen sollen übriggeblieben sein.

Sie kamen oft nach Wüstensachsen, mischten sich unter die Tänzerinnen und sangen wunderschöne Lieder.

Um die zwölfte Stunde wurden sie immer von einer Taube, der sie folgten, abberufen.

Eines Nachts verspäteten sie sich bei der Rückkehr und verschwanden danach für immer.

Die Jünglinge des Dorfes suchten sie lange vergeblich, bis ihnen ein lichtgrauer Mann erschien, der sprach:

„Euer Suchen ist all vergebens; nehmt aber eine Rute, schlagt mit ihr auf das rote Moor und besehet sie dann“.

Als die Jünglinge dies taten, sahen sie, dass von der Rute Blut abfloss, zum Zeichen,

dass sie die schönen Tänzerinnen nie wiedersehen würden

 

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Moorlehrpfad

 

    
Das Rote Moor ist durch einen drei Kilometer langen Rundweg touristisch erschlossen.

1,2 Kilometer verlaufen auf dem im Jahr 2007 rollstuhlgerecht erneuerten Bohlenpfad.

Der Bohlenpfad ist gleichzeitig Teil des Premiumweges Hochrhöner.

Der Pfad beginnt am Informationspavillon neben dem Moorsee und führt in Süd-Nord-Richtung

zum Aussichtsturm im nördlichen Teil des Großen Roten Moors.

Von dort ist die ehemalige Torf-Abbaufläche zu erkennen, in der sich wieder Niedermoorvegetation eingestellt hat.

Nördlich der Abtorfungskante liegt die verbliebene Hochmoorfläche als unzugängliche geschützte Kernzone.

Die Grenzen der umgebenden Randgehänge (Karpatenbirkenwälder) sind ebenso erkennbar

wie der Rand des um 1900 angepflanzten Fichtenwaldes.

Östlich dieses Areals erhebt sich der Heidelstein (925,7 Meter) mit seinem 211 Meter hohen Fernsehsendemast.

Entlang des Bohlenpfades stehen Hinweistafeln, die über die Tiere und Pflanzen im Moor,

die Geschichte des Moores, den Torfabbau und seine Renaturierung informieren.

Von dort führt der Pfad nach Westen auf einen Waldweg.

Nach 200 Metern trifft der Rundweg auf die Alte Reichsstraße (Ortesweg), die von der Wasserkuppe kommt.

Er führt zirka einen Kilometer nach Süden bis zum Moorsee und biegt dann wieder zum Ausgangspunkt ab.

 
1972 und 1973 wurde am südlichen Rand das Moorwasser gestaut, um das Moor wieder mit genügend Wasser zu versorgen.

Der daraus entstandene Moorsee gehört mit seiner Kulisse zu den schönsten Gewässern der Rhön.

Ein Sperrgatter, das den Zugang zur Hochfläche verhindert, lenkt seit 1980 die Besucher.

Der Moorlehrpfad, 1972 zunächst aus Eichenbohlen auf einer Länge von 800 Metern angelegt,

musste 1981 und 1988 erneuert werden. An seinem nördlichen Ende stand seit 1983

ein acht Meter hoher Aussichtsturm und am südlichen Ende entstand 1986 ein Informationspavillon.

Ab Oktober 2003 bis zum Frühjahr 2004 erfolgte die Erneuerung des Bohlenwegs aus 100 Kubikmeter Eichenholz.

Das 90.000 Euro teure Projekt finanzierte die Hessischen Landesregierung.

Entlang des neuen breiteren und begradigten Bohlenweges informieren neue Schautafeln die Besucher.

Im Jahre 2007 wurde der alte Aussichtsturm durch einen neuen elf Meter hohen Turm ersetzt.

Der Turm kostete etwa 30.000 Euro, wovon der Naturpark 15.000 Euro beisteuerte.

Das Biosphärenreservat Rhön stellte 5.500 Euro und die ÜWAG,

als heimisches Versorgungsunternehmen 10.000 Euro aus dem ÜWAG Natur-Fonds zur Verfügung

 

 

 

Quelle: Wikipedia

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Rotes_Moor

  

 



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